Die Herkunft der Chasselas- oder Gutedelrebe ist umstritten, man vermutet jedoch, dass sie zu den ältesten kultivierten Sorten gehört.
Auf das hohe Alter der Chasselasrebe weist schon die Vielfalt ihrer Formen hin. Bei Rebendarstellungen auf 5000 Jahre alten ägyptischen Grabmalereien müsste allerdings noch genauer geprüft werden, ob es sich tatsächlich um diese Sorte handelt.
In der Oase El Fayum finden sich ähnliche Rebformen, welche die Vermutung einer orientalischen Herkunft der Chasselasrebe unterstützen.
Der Vicomte d’Auban, ein französischer Diplomat im Dienst von König Franz I., soll die Rebsorte 1523 vom Hof von Sultan Suleiman II. nach Frankreich gebracht haben, wo sie in der Gemeinde Chasselas südwestlich von Mâcon erstmals angebaut worden sein soll. Über Jahrhunderte berühmt war der Chasselas de Thomery. In diesem Ort unweit von Fontainebleau wurde die Rebe an hohen, wärmespeichernden Wänden kultiviert.
Unter König Ludwig XV. soll dann General Courten Stecklinge von Fontainebleau in die Schweiz gebracht haben; man spricht aber auch vom umgekehrten Weg! Die Herkunft des Chasselas ist noch nicht gesichert, und so rätselt man schon ein Jahrhundert lang.